Erhaltung von Feuchtlebensräumen
Im westlichen Ruhrgebiet bilden Kleingewässerstrukturen unverzichtbare Lebensräume und Refugien für Amphibien. Darüber hinaus erfüllen sie als Trittsteinbiotope wichtige Vernetzungsfunktionen im überregionalen Biotopverbund. Die Verbesserung der Lebensraumqualität solcher Gewässer fördert also in hohem Maße die Artenvielfalt, weshalb die Biologische Station Westliches Ruhrgebiet an drei verschiedenen Standorten im Ruhrgebiet dahingehende Maßnahmen durchgeführt hat: In Duisburg Baerl (Vogelschutzgebiet Binsheimer Feld) wurden Blänken angelegt, in einem Kolk der Duisburger Ruhraue wurde eine Entschlammung vorgenommen und am Gleispark Frintrop wurde ein Teich so angelegt, dass es für Kinder und Jugendliche im Rahmen der Umweltbildung vor Ort erfahrbar ist. So wurde ein wichtiger Beitrag geleistet Feuchtlebensräume und die dazugehörige Flora und Fauna zu erhalten.
Die Projektkosten belaufen sich auf 75.000 € und wurden durch die Bezirksregierung Münster aus Mitteln des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes NRW gefördert. Die Projektlaufzeit war 2022 - 2023.
Ziele
- Verbesserung der Lebensraumqualität von Kleingewässerstrukturen
Aktivitäten & Meilensteine
- Ende 2022 Fertigstellung des Teiches am Gleispark Frintrop, der Industrienatur für Kinder und Jugendliche im Rahmen der Umweltbildung vor Ort erfahrbar macht
- Bereits im Frühjahr 2023 wurde das Gewässer von Kreuzkröten als Laichgewässer genutzt.
- Sowohl im späten Frühjahr 2024 als auch in 2025 wurde das Gewässer schon von deutlich mehr Tieren genutzt, es befanden sich schon sehr viele Laichschnüre darin. Auch mehrere Molche wurden gesichtet.
- 2023 werden Libellen gesichtet, mit einer Artenzunahme in 2024 und 2025 - mit besonderen Arten wie Scharlachlibelle, Kleine Binsenjungfer und Kleiner Blaupfeil.
- 2023 Fertigstellung der Errichtung von Blänken bei Duisburg Baerl (EU-Vogelschutzgebiet Unterer Niederrhein – Teilgebiet Binsheimer Feld)
- 2023 Entschlammung in einem Kolk der Duisburger Ruhraue
- Nach der Entschlammung Anfang 2023 wurden bereits ab dem Sommer 2023 wieder mehr Libellenarten gesichtet, u.a. Pionierarten, wie z.B. die Kleine Pechlibelle, der Plattbauch oder die Frühe Heidelibelle
- In den beiden darauffolgenden Jahren 2024 und 2025 fand jeweils eine Amphibienuntersuchung statt. In 2024, kurz nach der Fertigstellung, waren nur wenige Amphibien im Gewässer, in 2025 dagegen haben bereits viele Molche (hauptsächlich Teichmolche) das Gewässer als Laichgewässer genutzt
Kooperation & Vernetzung
Regionalverband Ruhr, Biologische Station Westliches Ruhrgebiet
Erkenntnisgewinn
- Die angelegten Blänken dienen sowohl den dort brütenden Kiebitzen als auch auf dem Durchzug rastenden Bekassinen als Nahrungshabitat.
- Ein Problem ist die Wasserführung, denn die Blänken trocknen oft zu früh im Jahr aus.
- Leider gibt es große Probleme mit Vandalismus am Gleispark Frintrop, wie z.B. Müll im Gewässer, Graffiti auf Schildern und Containern.
Lageplan
Anschrift
Artenschutzgewässer im Ruhrgebiet
47199 Duisburg
Deutschland